Montag, 26. September 2016

Homo-Ehe

Zuallererst muss ich mich gleich für den reißerischen Titel entschuldigen. Ich habe mir da die Diktion des Boulevards zu eigen gemacht.

Worum geht es? Um die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Vor dem Gesetz absolut geboten. Müsste dann aber nicht jede andere Form des Zusammenlebens, das Einverständnis der Beteiligten vorausgesetzt, ebenso gleich behandelt werden (Stichwort Bigamie)? Nun, da die Freiheit des Einzelnen da endet, wo das Gemeinwohl beeinträchtigt wird, sehe ich das eher problematisch. Müsste man aber mal fertig durchdenken.

Da es ein Monopol auf Begriffe nicht geben kann, ist es auch legitim, jede beliebige Form "Ehe" und "heiraten" zu nennen. Es ist dabei unerheblich, wie der Gesetzgeber das nennt. Er müsste das dann allerdings auch für alle legalisierten Formen gleichermaßen tun.

Den Kirchen bleibt es aber unbenommen, eigene Begriffe zu verwenden. Und: sie dürfen auch einzelne Formen bevorzugen, wenn man so will, andere in dem Sinn diskriminieren, als sie ihre "Ehe" nur zwischen Mann und Frau kirchlich legitimieren. Wem das nicht passt, muss hierzulande diesen Vereinen ja nicht angehören. Aus dieser Überlegung heraus gibt es auch keine Notwendigkeit, den gesetzlichen Akt an liturgische Abläufe anzulehnen. Das sehe ich nicht als Aufgabe der Standesämter. Ein reiner Formalakt reicht völlig aus, jeder darf sich ohnehin seine Feier so basteln, wie er das gerne möchte.